Eine meiner Großmütter hatte ganz dünne Stricknadeln aus Metall, mit denen sie uns Socken strickte. Sie waren leicht verbogen und stark angelaufen. Die Spitzen waren scharf und etwas unregelmäßig. Mein Großvater hatte sie ihr nach dem Krieg aus Speichen eines kaputten Fahrrads gemacht. Sie hielt sie lange in Ehren. Heute gibt es Stricknadeln in vielfältigen Variationen zu kaufen. Sie unterscheiden sich im Material, in der Form und in der Nadelstärke.
Die Stricknadel, -welches Material?
Am häufigsten werden Stricknadeln aus beschichteten Metall genutzt. Aber es gibt auch Nadeln aus Bambus, Holz oder Kunststoffen. Gegenüber den Stricknadeln aus Metall haben die anderen Materialien den Vorteil, dass die Nadeln wärmer in der Hand liegen. Es ist besonders für diejenigen von Vorteil, die Arthrose in den Händen haben.
Stricknadeln aus Kunststoff sind heute weniger in Gebrauch, sie wurden von Holz und Bambus abgelöst. Wer auf Stricknadeln aus Holz umsteigt, für den wird es Anfangs etwas ungewohnt sein, da das Garn nicht so leicht von der Nadel gleitet. Aber wenn die Nadeln erst einmal eingestrickt sind, dann ist es ein sehr angenehmes stricken.
Früher gab es auch Stricknadeln aus Horn und aus Bein, wie verarbeitete Knochen genannt wurden. Heute sind sie kaum noch erhältlich.
Die Stricknadel, welche Form?
Die meisten werden sicherlich die klassischen Stricknadeln kennen: Sie sind etwa 30 cm lang, an der einen Seite eine Spitze und an der anderen Seite ein kleiner Knopf. Sie werden immer im Paar zum Stricken genommen. Es gibt sie entweder als
- normale Jackenstricknadeln, die glatt und gerade sind,
- oder die Schnellstricknadeln, deren Anfang dicker ist und die sich zum Ende verjüngen
Ob Pullover oder Schal, mit ihnen wurde früher fast alles gestrickt. Aber sie haben einen Nachteil: wenn das Gestrickte größer wird, liegt es recht schwer auf den Nadeln. Mit der Zeit wird es recht anstrengend damit zu arbeiten.
Mit einem "Nadelspiel" können Arbeiten in einem Stück, in Runden, gestrickt werden. Ein Nadelspiel besteht in der Regel aus fünf Stricknadeln, die etwa 15 bis 20 cm lang sind, und an beiden Enden Spitzen haben. Die Maschen der Strickarbeit liegt auf vier Nadeln. Die fünfte ist die Arbeitsnadel, die zum Stricken genommen wird. Mit einem Nadelspiel werden in der Regel Socken gestrickt.
Die Rundstricknadel ist erst in der neueren Gesichte eingeführt worden. Zwei kurze Stricknadeln sind durch einen Kunststoff-Faden fest miteinander verbunden. Mit diesen Nadeln ist es möglich in Runden, also ohne Naht zu stricken. Die Maschen werden auf die Rundstricknadel aufgenommen, und dann kann Runde um Runde ein Schlauch gestrickt werden.
Aber auch normale Arbeiten können mit der Rundstricknadel gestrickt werden. Die Arbeit wird dann einfach in Reihen gestrickt und am Ende gewendet.
Rundstricknadeln haben den Vorteil, dass die Arbeit nicht so schwer, wie auf den langen Nadeln, liegt. Auch läßt sich das gestrickte recht klein zusammen rollen und kann besser transportiert werden.